Hab ihr zeit? Habt ihr viel zeit? Dann erkläre ich euch mal Rio de la Plata...
Na gut vielleicht doch nur ne Synopsis.
Die Spieler sind alle spanische Kolonisten und kehren zu der Ruine einer Stadt am Rio de la Plata (bzw Buenos Aires laut Anleitung) zurück, um diese wiederzubeleben. Hierbei muss man versuchen seine eigenen Bewohner in schönen Hütten und Häusern unterzubringen, gleichzeitig Steinmetze, Tischler und andere Gebäude, die leider alle benutzen dürfen geschickt zu platzieren. Gleichzeitig sollte man nicht vergessen, die Gemeinschaftsprojekte der Stadt fertigzustellen, denn das gibt nicht nur Siegpunkte sondern schützt auch vor Angreifen oder ermöglicht es Waren nach Spanien (Ola!) zu schicken und ne Belohnung zu kassieren.
Apro pro angreifen, am Ende jeder Runde kann es Krieg geben, der schonmal zum Verlust von Gebäuden führen kann, aber auch der ruhmreiche Tod eurer Verteidiger gibt Siegpunkte. Also los für Volk und Ruinenstadt!
Aus dieser kurzen Synopsis wir klar, dass dies ein recht aufwendiges Spiel ist. Auch wenn das Spielfeld es nicht unbedingt vermuten lässt, ist dieses Spiel etwas für Leute denen ein umfangreiches Regelwerk keine Schweißperlen auf die Stirn treibt, aber bevor jetzt alle verzweifeln, ich würde sagen, dass Niveau entspricht dem vom Caylus.
Leider finde ich die Anleitung nicht so gelungen, wie es zum schnellen Verstehen, Behalten und Nachschlagen von Regeln bei einem Spiel dieser Komplexität zu wünschen wäre. Vielelicht hätte man die Alea Regelautoren mal fragen sollen, ob sie helfen.
Allerdings muss ich gestehen, dass wir nur die englische Anleitung besaßen, was wohl nicht so verkehrt war, denn im Internet findet man bereits Errata und FAQs zu den deutschen Regeln.
Das Spiel selber macht viel Spaß und die Zeit verfliegt. Nach 20 Runden sind alle Gebäude Plättchen weg und man hat trotzdem das gefühl nichts geschafft zu haben, die Endwertung ist das erste Mal noch schwer einzuschätzen, genauso die Wichtigkeit verschiedener gemeinsamer Bauprojekte. Dies ist ein Spiel, dass sich wegen der Aufwendigen Erklärzeit für feste Spielerrunden besonders lohnt und ich denke denen wird es nicht langweilig werden. Abgesehen, davon, dass man relativ klassisch auf dem Spielbrett versucht seine Gebäude und gemeinschaftl. Gebäude möglichst geschickt zu platzieren, gibt es als ziemlich kuhle Spielelemente die gemeinschaftl. Projekte, die von einem Spieler kaum zu schaffen sind, aber trotzdem sehr attraktiv sind, und den Krieg. Bricht der Krieg aus, so wird ein Spieler zum Angreifer und übernimmt die Rolle von Piraten doer Ureinwohnern. Er versucht dann Gebäude in der Stadt zu zerstören, was ihm Siegpunkte bringen, die anderen versuchen die angreifer möglichst heldenhaft zu vernichten, denn getötete Angreifer wie auch gestorbene eigene Verteidiger bringen Punkte.
Ich finde, dies ist ein gutes Vielspielerspiel mit intressanten Spielelementen und VIELEN Spielelementen.
Und wer es bis zum Ende dieser langen Rezension geschafft hat kann auch die Anleitung des Spiels schaffen.
PS: Unsere erste Spielrunde inklusive Erklären und etwas Essen hat von 21 Uhr bis 6 Uhr morgends gedauert... die Packung sagt 90 min. tjaaaa
Lutz hat Rio de la Plata klassifiziert.
(ansehen)